25 Jahre deutsche Einheit

Nach rund 40 Jahren Trennung fand am 3. Oktober 1990 die deutsche Wiedervereinigung statt. Diese jährt sich nun zum 25. Mal. Hier findest du die interessantesten Fakten zur Deutschen Einheit. Wir erklären dir, was du über die Deutsche Einheit wissen musst.

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1)    Die Beteiligten

Bundesrepublik Deutschland (BRD): Regierungssitz und (provisorische) Hauptstadt: Bonn
Deutsche Demokratische Republik (DDR): Regierungssitz und Hauptstadt: Berlin (Ost)

2)    Die wichtigsten Daten

Bau der Mauer: 13.8.1961
Fall der Mauer: 9.11.1989
Wiedervereinigung: 3.10.1990

3)    Die Verhandlungen (Zwei-plus-vier-Gespräche)

Nachdem die Mauer gefallen war, war die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten das nächste Ziel. Da jedoch keines der beiden Länder eigenstaatlich (souverän) war, konnten sie diesen Schritt nicht im Alleingang gehen.

Vielmehr diskutierten die beiden deutschen Staaten den Einigungsvertrag zusammen mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs, also Frankreich, Großbritannien, den USA und der Sowjetunion.

Die Sorge vor einem zu starken Deutschland in Europa war groß, da es in der Vergangenheit zwei Weltkriege (mit) begonnen hatte. Daher war ein wichtiger Punkt im Einigungsvertrag, dass das vereinigte Deutschland Mitglied in der NATO und der EU ist. Hinzu kam die Einführung des Euros als europäischer Gemeinschaftswährung im Rahmen des Vertrags von Maastricht. Unter diesen Konditionen stimmten die beteiligten Staaten dem Vertrag zu.

4)    Das geteilte Berlin

Berlin war durch die Mauer mehr als 25 Jahre zweigeteilt. Beide Staaten wollten sich von ihrer besten Seite zeigen und so waren sowohl West- als auch Ostberlin „herausgeputzt“. Davon zeugen im heutigen Stadtbild der Fernsehturm und Prestigeobjekte wie die Stalinbauten im Ostteil der Stadt sowie das Hansaviertel auf der Westseite.

Im öffentlichen Nahverkehr führte die Teilung der Stadt nicht nur zur Unterbrechung der Ringbahnlinie, sondern zu einem zweigeteilten Bahnhof Friedrichstraße. Die Station lag zwar nicht an der Grenze zwischen Ost und West, war aber ein zentral gelegener Punkt in der Mitte Berlins, um möglichst schnell sein Ziel zu erreichen.

Westberliner konnten am Ostberliner Bahnhof Friedrichstraße umsteigen, wo einige ihrer S- und U-Bahnlinien hielten. Diese Bahnen fuhren von den Westteilen der Stadt durch den Ostberliner Stadtteil „Mitte“ und anschließend wieder in einen Westbezirk. Dabei passierten die Bahnen Stationen, an denen sie nicht halten durften. Diese „Geisterbahnhöfe“ waren auch für Ostberliner nicht zugänglich, wie etwa der Bahnhof Potsdamer Platz.

5)    „Mauerhasen“

Der durch den Mauerbau in Berlin entstandene Todesstreifen bestand aus einer Grünfläche, die für 28 Jahre fast durchgehend menschenleer war. Der Bau der Mauer schloss allerdings einige Kaninchen mit ein, die die Ruhe nutzten, um sich munter zu vermehren.

Die Population der „Mauerhasen“ stieg über die Jahrzehnte unter dem Schutz der Grenzsoldaten an. Nebenbei betätigten sich die Kaninchen als Tunnelbauer unter der Mauer, um zwischen den beiden Stadtteilen und dem Todesstreifen zu pendeln. Die geteilte Stadt existierte für die Kaninchen also nicht, obwohl sie davon profitierten.

6)    Wichtige und weniger wichtige Figuren

Einer der wichtigsten Wegbereiter der deutschen Einheit ist Michail Gorbatschow, der von 1985 bis 1991 Generalsekretär der Sowjetunion war und den dortigen politischen Umbruch einleitete. 1990 erhielt er für seine Verdienste den Friedensnobelpreis.

Einer, der gerne Wegbereiter der deutschen Einheit gewesen wäre, ist David Hasselhoff. 2004 äußerte er in einem Interview mit dem Spiegel, dass niemand seine Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung zu würdigen wisse. Der von ihm neu aufgenommene Song „Looking for Freedom“ habe erheblich dazu beigetragen. Später bereute er diese Äußerung. Dem Populärmythos tut dies bis heute allerdings keinen Abbruch.

Du möchtest genau wissen, wie es eigentlich zum Mauerfall kam? Dann lies jetzt unseren passenden Artikel dazu in unserem Journal!