Integration in der Schule und ihre Hindernisse

Derzeit leben mehr als 82 Millionen Bürger und Bürgerinnen in der Bundesrepublik Deutschland – davon rund 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Viele von ihnen leben bereits seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland und haben ihr Leben entsprechend angepasst und sind ideale Vorbilder für gelungene Integration. Der Integrationsprozess ist jedoch ein langer Weg und schließt Diskriminierung und Rassismus leider noch immer nicht aus. Wir sagen dir, wie du Flüchtlinge in der Schule und im Klassenzimmer am besten unterstützt.

Flüchtlinge in der Schule

Das zeigen uns Fälle und Übergriffe, die tagtäglich in der Bundesrepublik auf Personen mit Migrationshintergrund begangen werden. Doch körperliche Überfälle oder verbale Anfeindungen sind nicht die einzigen Merkmale für noch immer vorherrschenden Rassismus. Auch im Schul- und Ausbildungssektor sowie in der Berufswelt werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene regelmäßig diskriminierenden Situationen ausgesetzt.

Flüchtlinge in der Schule

Flüchtlinge in der Schule (©) iStock
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Eine erfolgreiche und effektive Integrationspolitik ist nicht nur eine große Herausforderung für die Regierung, sondern auch für Migranten selbst und die Menschen, die ihnen im Alltag begegnen. Genauer gesagt bedeutet das, dass gelungene Integration nicht nur von der Politik abhängig ist, sondern auch von der Integrationsfähigkeit und – willigkeit der Personen mit Migrationshintergrund sowie von der Gesellschaft, die sie umgibt. Das bedeutet, dass auch ihr dazu beitragen und die Lernatmosphäre und das Beisammensein im Klassenzimmer besser mitgestalten könnt.

Bildung ist der Schlüssel zur gelungenen Integration – so sagt man zumindest. Dennoch stoßen tausende Kinder mit Migrationshintergrund in ganz Deutschland noch immer auf Diskriminierung im Klassenzimmer, obwohl gerade dieser Ort den Horizont und die Persönlichkeit eines jedes Schüler insoweit erweitern und festigen soll, um Diskriminierung zu bekämpfen. Häufig werden Kinder mit Migrationshintergrund aber auch von Lehrkräften diskriminiert, und nicht ausschließlich von ihren Mitschülern.

Diskriminierung seitens der Lehrkräfte kann sich beispielsweise äußern durch zu schlechte bzw. ungerechtfertigte Zensuren, Beurteilungen und Bildungsempfehlungen. Letzteres geschieht, wenn der Bildungsübergang von der Grundschule in die Sekundarstufe erfolgt. Lehrer sprechen dann eine Empfehlung für den Schüler aus – Migrantenkinder erhalten hier meist eine schlechtere Empfehlung als jene Schüler ohne Migrationshintergrund, auch wenn gleiche Leistungen erzielt wurden. Wir alle wissen, dass das nicht fair ist und langfristig gesehen die Auswirkungen enorm sein können.

An dieser Stelle stellt sich die Frage, wie, angesichts der aktuellen Lage, Flüchtlingskinder überhaupt in Schulen integriert werden können, wenn damit zu rechnen ist, dass sie auch dort immer wieder auf Ausgrenzungsmechanismen stoßen werden?

Reger Austausch und Sensibilisierung als Maßnahmen

Diskriminierungsmechanismen und ihre Auswirkungen sind gravierend und können Schullaufbahnen auf lange Sicht negativ beeinträchtigen. Schlechte Bewertungen oder entsprechende Vermerke in der Akte können Zugänge zu anderen Bildungseinrichtungen verschließen. Doch welche Maßnahmen werden unternommen, um genau diese institutionellen Strukturen aufzubrechen und dagegen anzukämpfen?
Das Dramatische an der Lage ist, dass alle Menschen, vor allem wenn sie im Bildungs- und Erziehungssektor tätig sind, diese Situation mit erschaffen und mit Leben füllen und für alle Kinder eine Vorbildfunktion einnehmen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass alle Bildungsbeteiligten miteinander agieren, sich austauschen, um somit Problemen entgegenzuwirken.

Das Hauptaugenmerk sollte demnach verstärkt auf der Maßnahme zur Antidiskriminierungsschulung liegen sowie auf der dauerhaften individuellen Sensibilisierung von allen Schulbeteiligten.
Diskriminierung entfaltet sich nicht einfach so aus dem Nichts, sondern ist abhängig von der eigenen Reflexionsfähigkeit, Flexibilität und Haltung hinsichtlich diskriminierender Handlungen und Denkmuster. Das bedeutet, dass wir alle dazu beitragen können, die Lage der Flüchtlingskinder angenehmer zu gestalten, indem wir unser Verhalten selbst reflektieren und hinterfragen, was richtig und was falsch ist.

So kannst du helfen

Wir erklären, wie auch ihr Flüchtlinge in der Schule integrieren könnt. Vor allem ist eines ganz wichtig: Sprecht mit ihnen! Natürlich muss man die ersten Sprachbarrieren überwinden, doch wenn das Eis erstmal gebrochen ist, ist es nur noch halb so schlimm. Viele der Flüchtlingskinder lernen schnell und haben schon die einen oder anderen Deutschkenntnisse, mit denen ihr euch verständigen könnt.

Genauso wichtig ist, den Flüchtlingskindern zu helfen und sie zu unterstützen, wenn ihr merkt, dass sie bei etwas Schwierigkeiten haben, zum Beispiel bei einer Aufgabe im Unterricht. Erklärt oder zeigt ihnen, wie es richtig geht, was sie besser machen können oder holt euren Lehrer zu Hilfe.

Zudem gilt: Reagiert schnell! Wenn ihr seht, dass ein Flüchtlingskind nicht angemessen behandelt wird – egal ob von anderen Mitschülern oder Lehrern, sprecht mit demjenigen und holt euch Hilfe bei einem anderen Lehrer oder einer Person eures Vertrauens.