Gap Year nach dem Abi: So nutzt du es!

Nach dem Abitur ist vor dem Studium – und dazwischen ein gap year! Doch was genau versteht man unter dem Begriff gap year und wer kann ein gap year einlegen? Dies werden wir im folgenden Artikel erläutern. Zudem zeigen wir dir, welche Möglichkeiten du hast, dein freies Jahr nach dem Abitur sinnvoll zu nutzen. Das A und O für ein gap year ist eine frühzeitige Planung, mit der du bereits ein halbes Jahr davor beginnen solltest.

Was ist ein Gap Year?

Gap year (deutsch: „Lückenjahr“) bezeichnet ein freies Jahr zwischen zwei Lebensetappen junger Menschen. Folgende Lebensabschnitte sind damit gemeint: nach dem Abitur, zwischen Bachelor- und Masterstudium oder nach einem vollständig abgeschlossenen Studium.

Viele Abiturienten entscheiden sich für ein gap year, weil sie nach ihrem Abschluss nicht wissen, wie es weitergehen soll. Es gibt so viele Möglichkeiten, zwischen denen sie sich entscheiden müssen – die Unsicherheit ist dementsprechend groß.

Vielleicht weißt du auch noch nicht, ob du studieren solltest? Wenn ja, musst du dich für einen Studiengang entscheiden … und was ist, wenn es nicht der richtige ist? Oder möglicherweise wäre eine Ausbildung die perfekte Entscheidung für dich? Eventuell denkst du auch darüber nach, ein Praktikum zu absolvieren?

Falls du alle diese Fragen nicht so ganz sicher beantworten kannst, solltest du ein gap year in Betracht ziehen. Denn in diesem Jahr wirst du Zeit haben herauszufinden, was dir Spaß macht und was du dir für deine Zukunft vorstellen könntest.

Wir stellen dir drei Möglichkeiten für dein gap year vor.

Möglichkeit 1: Sammle Auslandserfahrung!

Raus aus dem Alltag und ab ins Abenteuer! Das Jahr nach dem Abitur kannst du nutzen, um in fremde Länder zu reisen und neue Kulturen kennenzulernen.

  • Work & travel

Du jobbst bei verschiedenen Arbeitgebern in einem Land deiner Wahl. Beliebte Länder dafür sind Australien und Neuseeland. Beispielsweise kellnerst du oder arbeitest auf Obst- und Weinplantagen. Sei dir darüber im Klaren, dass du meistens schwere körperliche Arbeiten verrichten musst. Als Entlohnung erhältst du Geld oder bekommst kostenlos Essen und Unterkunft gestellt. Erkundige dich rechtzeitig nach den erforderlichen Unterlagen, wie dem Working-Holiday-Visum oder einer Auslandsversicherung. Überleg dir auch, ob du dein work & travel mithilfe einer Agentur oder lieber allein planen möchtest.

  • Au-pair

Als Au-pair lebst du bei einer Gastfamilie, hilfst bei der Kinderbetreuung und im Haushalt. Auch steht dir ein kleines Taschengeld und Urlaub zur Verfügung. Nebenbei kannst du einen Sprachkurs belegen und deine Sprachkenntnisse ausbauen. Es gibt verschiedene Agenturen, die dir dabei helfen, eine passende Gastfamilie zu finden.

    • Sprachreise

Du reist in ein fremdes Land und lernst dort die Sprache tagsüber im Unterricht. Danach schlenderst du mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern durch die Straßen und setzt deine Kenntnisse direkt dort um. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Sprachreise zu organisieren. Entweder du planst die Reise allein oder holst dir Hilfe bei einer Organisation.

Möglichkeit 2: Schnupper ins Berufsleben!

Starte nach dem Abitur in einem praktischen Umfeld durch.

  • Praktikum

Sammle erste Berufserfahrungen mit einem zeitlich begrenzten Praktikum im In- oder Ausland. Wenn du schon eine ungefähre Vorstellung für deine Zukunft hast, dann ist ein Praktikum die optimale Option für dich. Viele Unternehmen bieten Praktika für Schulabsolventen an.

  • Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) geben dir die Möglichkeit, freiwillig in einer sozialen deutschen Einrichtung zu arbeiten. Unterschiedliche Projekte werden dabei unterstützt. Da du nicht bezahlt wirst, zählt vor allem deine persönliche Motivation, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun. Allgemeine Informationen zu FSJ und BFD findest du auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

  • Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)

Auch beim FÖJ ist deine persönliche Motivation wichtig, denn hier ist dein Interesse für Natur und Umwelt gefragt. Du engagierst dich in einer ökologischen Einrichtung, die sich im Inland oder Ausland befindet. Erkundige dich weiter auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Möglichkeit 3: Probiere ein Studium auf Probe!

Um einen ersten Eindruck vom Universitätsleben zu erhalten, kannst du dich bei einem zeitlich begrenzten Schnupperstudium ausprobieren. Viele angehende Studierende unterschätzen nämlich den angeforderten Lernaufwand ihres Studienfachs und brechen die Uni ohne Abschluss ab. Beim Studium auf Probe besuchst du Lernveranstaltungen und erfährst Wissenswertes von Dozenten.

Über den Autor

Als Schulsozialarbeiter komme ich immer wieder mit dem Alltag der Kinder in Berührung und versuche zu helfen wo ich nur kann. Das Schreiben über die Themen der Kids von Heute macht mir einfach unheimlich viel Spaß!

Beiträge die dir gefallen könnten