Kommas setzen leicht gemacht! 7 einfache Regeln, wie es geht!

Wer kennt das nicht? Während du einen Text schreibst, taucht die Frage auf: Wo und wann musst du Kommas setzen und welche Ausnahmen gibt es? Unsere 7 einfachen Kommaregeln helfen dir weiter! Das Komma ist ein Gliederungszeichen, das innerhalb eines Satzes Wörter, Wortgruppen oder Teilsätze voneinander abgrenzt. Du verwendest es, um die genannten Elemente vom Rest eines Satzes zu trennen.

1) Kommas bei Aufzählungen

Eine der bekanntesten Regeln ist, dass du ein Komma bei Aufzählungen setzt, sofern du sie nicht durch die Konjunktionenund“ bzw. „oder“ verbindest.
Beispiel 1: Berge, Seen und Meer.
Beispiel 2: Er ist groß, sportlich, blond.

Achtung! Bei Adjektiven, die nicht den gleichen Rang haben, setzt du kein Komma.
Beispiel: Sie besitzt schöne neue Schuhe.

2) Kommas zur Abtrennung von Beisätzen

bessere Noten-schüler

Beisätze, sogenannte Appositionen, trennst du durch ein Komma ab.
Beispiel: Herr Müller, der Besitzer des Fahrzeugs.

Beisätze, die du einschiebst, trennst du durch Kommas ab.
Beispiel: Herr Müller, der Besitzer des Fahrzeugs, bekommt ein Bußgeld.

3) Kommas vor nachgestellten Partizipien, Adjektiven und Wortgruppen

Bezieht sich ein Adjektiv oder ein Partizip auf ein vorangehendes Substantiv oder Pronomen, grenzt du es mit Kommas ab.
Beispiel: Das Auto, rot und neu, steht im Halteverbot.

4) Kommas zur Betonung von Äußerungen

Willst du einen Teil deiner Aussage hervorheben, kannst du in manchen Fällen Kommas verwenden. Den Schwerpunkt und die Betonung des Satzes verlagerst du auf ein bestimmtes Wort bzw. einen speziellen Satzteil.
Beispiel: Zum Sport kann ich heute, zu meinem eigenen Bedauern, nicht kommen.

5) Kommas bei Datums-, Literatur-, Orts- und Zeitangaben sowie der persönlichen Anrede

Bei bestimmten Angaben von Datum und/oder Zeit setzt du Kommas.
Beispiel: Wir treffen uns Dienstag, den 25. um 19 Uhr.

Ebenso verfährst du bei Literaturangaben:
Beispiel: Der Kommentar stand im „Spiegel“, Nr. 45, 2010, S. 33 ff.

6) Kommas bei Infinitiv- und Partizipgruppen

In einigen Fällen trennst du Infinitiv- und Partizipgruppen mit Kommas ab.

a) Infinitivgruppen

Infinitivgruppen erkennst du daran, dass du ein Verb in seiner Grundform verwendest, vor dem das Wort „zu“ steht. Signalwörter, die dir anzeigen, dass du ein Komma setzt, sind „als“, „anstatt“, „außer“, „ohne“, „statt“ und „um“.

Beispiel: Sie stieg auf den Berg, um die Aussicht zu genießen.

Weitere Signalwörter sind „daran“, „darum“, „darauf“ oder Ähnliches.
Beispiel: Er dachte nicht daran, weiter darüber zu diskutieren.

Signalisierende Wörter sind allerdings auch „es“, „das“, „dies“ usw.
Beispiel 1: Es ist besser, einen Regenschirm mitzunehmen.
Beispiel 2: In diesem Moment war es wichtig, schnell zu reagieren.

Allerdings gibt es Infinitivgruppen, die du nicht mit einem Komma vom Rest des Satzes abtrennst. Die stehen meist eng mit dem Rest des Satzes in Verbindung. Dir steht es frei, ein Komma zu setzen, wenn durch das Weglassen der Sinn eines Satzes nicht verändert wird.
Beispiel 1: Seine Lust[,] zu fliegen[,] hielt sich in Grenzen.
Beispiel 2: Er hat sich nicht getraut[,] zu widersprechen.

In einigen Fällen setzt du – je nachdem was du meinst – ein Komma, um Missverständnisse zu vermeiden.
Beispiel: Wir empfehlen, ihm nichts zu sagen. / Wir empfehlen ihm, nichts zu sagen.

b) Partizipgruppen

Partizipgruppen bestehen aus Partizipien (Mittelwörtern), die durch ein zugesetztes Wort näher bestimmt sind.
Partizipgruppen oder andere Wortgruppen, die du durch ein hinweisendes Wort wie „so“ einleitest oder erneut aufnimmst, trennst du mit Kommas ab.
Beispiel: Aus vollem Halse lachend, so kam sie auf mich zu.

Wenn du einen Satz schreibst, hast du die Möglichkeit, die Satzkonstruktion so zu verändern, dass eine Wortgruppe am Satzende steht. Solche Zusätze und Erläuterungen grenzt du mit einem Komma ab.
Beispiel: Mein Bruder kam auf mich zu, herzlich lachend.

Bei Partizipgruppen, die sich in den Satz einfügen, setzt du ebenfalls ein Komma.
Beispiel: Mein Bruder kam, herzlich lachend, auf mich zu.

7) Kommas zwischen Sätzen

a) Zwischen Hauptsätzen

Da Hauptsätze gleichrangig sind, trennst du sie in einem Satz mit Kommas ab.
Beispiel: Draußen wurde es dunkel, ich machte das Licht an.

Eingeschobene Hauptsätze schließt du mit Kommas ein.
Beispiel: Du bist, das ist mir klar, deutlich schneller als ich.

b) Zwischen gleichrangigen Nebensätzen

Gleichrangige Nebensätze findest du zumeist bei der indirekten Rede. Zwischen ihnen setzt du ebenfalls ein Komma.
Beispiel: Er erkundigte sich, was es Neues gebe, ob Post gekommen sei.

c) Zwischen Nebensatz und übergeordnetem Satz

Nebensätze trennst du mit Komma vom übergeordneten Satz ab.
Beispiel: Das ist das Haus, das mir so gut gefällt.

Wo setzt du kein Komma?

Nachdem du die wichtigsten Kommaregeln kennst, stellt du dir sicherlich die Frage, ob es Fälle bzw. Ausnahmen gibt, in denen du dieses Satzzeichen nicht anwendest.

Hier die Ausnahmen von den Regeln:

  1. Wenn der Beisatz Teil eines Namens ist, z. B. Alexander der Große.
  2. Bei Verweisen auf Gesetze oder Verordnungen, z. B. § 6 BImSchG.
  3. Wenn die folgenden Konjunktionen zwei Satzteile miteinander verbinden: „und“, „oder“, „beziehungsweise (bzw.)“, „entweder – oder“, „nicht – noch“, „sowie“, „sowohl – als auch/wie auch“, „weder – noch“, „wie/als

Du hast noch nicht genug von deutscher Grammatik? Kein Problem! Auf Learnattack findest du zahlreiche Lerninhalte für das Fach Deutsch, zum Beispiel Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Kommasetzung. Wenn du lieber mit Englisch weiter machen möchtest, dann schau dir unsere Englisch-Nachhilfe-Videos an.

Über den Autor

Ich unterrichte in den Fächern Englisch und Deutsch schon seit mehr als 9 Jahren. Sprachen lernen und verstehen ist nicht nur wichtig, sondern kann auch Spaß machen.

Beiträge die dir gefallen könnten