Musik beim Lernen – hilfreich oder störend?

Viele fragen sich, ob Musik beim Lernen hilfreich ist oder nicht. Bei Schülern und Studenten ist das Musikhören beim Lernen oder beim Vorbereiten auf die nächste Klassenarbeit sehr beliebt. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben tatsächlich, dass das Gehirn effektiver und besser lernt, wenn es beim Lernen mit angenehmen Klängen stimuliert wird. Eine konstante Geräuschkulisse lenkt nicht nur weniger ab, sondern lässt auch die Aktivität im Gehirn steigen und fördert somit die Konzentration durch Musik beim Lernen.

Musik beim Lernen ohne Radio und Streamingportale

Doch einiges solltest du dabei beachten: Stell dir vor dem Lernen zuerst eine Playlist zusammen, die deine Wunschlieder abspielt, damit du zwischendurch nicht immer wieder weiterschalten musst. Das lenkt dich nur vom Lernprozess ab und bringt dich aus deinen Gedanken.

Außerdem solltest du versuchen, nur Musik auszuwählen, die dich entspannt, die also nicht zu anstrengend und nicht zu laut ist. Auch das fällt unter Ablenkung und wird dich früher oder später beim Lernen stören. Daher solltest du auch lästige Werbeunterbrechungen, Ankündigungen oder Moderationsbeiträge vermeiden. Das Radio ist daher ebenso tabu für das Lernen wie Streamingportale, die teils durch Werbung finanziert werden und deshalb regelmäßig Werbung einblenden.

Genauso störend sind auch Lieder, die besonders viel Text beinhalten. Schnell wird man als Hörer dazu verleitet, den Worten zu lauschen, immer und immer wieder – dabei gerät man schnell aus seiner Konzentration. Daher wähle lieber Musik aus, die nur wenige Textelemente hat oder gar keine.

Klassische Musik beruhigt und fördert die Konzentration

Ideal für das Lernen mit Musik eignen sich Lieder, die eine ähnlich hohe Anzahl an Schlägen pro Minute („beats per minute“) aufweisen wie der Rhythmus des eigenen Herzschlags. Das sind Lieder mit rund 56 bis zu 64 Schlägen, also „beats“, pro Minute, also eher langsamere, ruhigere Stücke wie zum Beispiel aus der Klassik. Aber auch entspannte elektronische Klänge oder ruhiger, textarmer Gesang können sich positiv auf deinen Lernprozess auswirken.

Besonders die Musik von Mozart soll eine positive Wirkung auf die Konzentration haben. In diesem Sinne spricht man von dem „Mozart-Effekt“. Natürlich haben aber auch andere klassische Stücke den gleichen Effekt. Wer also lieber Bach oder Beethoven hört, wird damit ebenso gut und konzentriert lernen können.

Bedenke außerdem bei deiner Musikauswahl, dass Musik eine direkte Auswirkung auf deine Emotionen, also auf deine Gefühlswelt hat. Daher solltest du keine bestimmten Lieder beim Lernen hören, die dich besonders berühren – sei es positiv oder negativ. Vermeide Musik, die dich an traurige Erlebnisse erinnert oder die dich nervös oder sogar aggressiv und wütend macht.
Auch Musikstücke, die dich fröhlich und hibbelig stimmen und zum Tanzen anregen, sollten lieber aus deiner Playlist verschwinden – denn all das ist wieder einmal Ablenkung und kann zu negativen Lernerfolgen führen.

Generell muss es nicht zwingend Musik in Form von Liedern sein. Sehr beruhigend wirken auch Naturklänge und Umgebungsgeräusche aus der Natur. Dazu zählen Geräuschkulissen wie Regen, Wassertropfen, Wellen oder auch Tiergeräusche. Möchtest du diese Variante einmal ausprobieren, findest du zusammengestellte Playlists im Internet.

Grundsätzlich gilt: Lass dich beim Lernen in keiner Weise ablenken. Alles, was du beim Lernen als störend empfindest, solltest du entfernen oder ausschalten. Dazu gehört häufig auch das geliebte Smartphone oder Tablet.