Richtig zitieren – Zitierregeln für deine Hausarbeit

Wenn im Deutschunterricht wieder ein Buch auf den Tisch kommt, wird dein Lehrer mit großer Sicherheit eine Textanalyse oder Hausarbeit über den Inhalt des Buches von dir und deinen Mitschülern verlangen. Sei es eine Interpretation, ein Essay oder einfach nur eine Zusammenfassung des Textes – an der einen oder anderen Stelle muss ein Zitat her. Solltest du demnächst auch eine Hausarbeit schreiben, gilt es ebenfalls korrekt und an passender Stelle zu zitieren. Im Studium wirst du sogar noch häufiger damit konfrontiert, da das Anfertigen von Hausarbeiten zur Tagesordnung gehört so wie das Zitieren zum wissenschaftlichen Arbeiten. Doch wie geht das? Welche Regeln musst du beachten? Wir erklären dir, wie du es richtig machst.

Die wichtigsten Regeln beim Zitieren

Als Erstes ist es wichtig zu verstehen, warum überhaupt zitiert werden soll. Deine eigenen Texte sollen deine Überlegungen widerspiegeln, aber auch kritisch mit der Meinung anderer Autoren umgehen. Zitate werden genutzt, um Aussagen zu überprüfen, zu bestätigen oder zu widerlegen. Häufig wird dabei paraphrasiert, das bedeutet, es werden keine wörtlichen Zitate übernommen. Du formulierst die Aussage in deinen eigenen Worten und kennzeichnest sie mit der Quelle, aus der die Aussage stammt. Sobald Textpassagen Wort für Wort übernommen werden, müssen sie in doppelten Anführungszeichen stehen und als Zitat gekennzeichnet werden. Die Textpassage oder die Sätze, die du übernimmst, dürfen weder in Wortlaut noch in Rechtschreibung und Zeichensetzung verändert werden. Wenn du fehlende Satzteile oder Wörter ergänzt oder Überflüssiges weglässt, dann werden diese Stellen in eckige Klammern gesetzt.

Um die entsprechende Textpassage zu kennzeichnen, kannst du dich verschiedener Techniken bedienen. Wir empfehlen dir, die gängigste zu nutzen (sollte dir aber dein Lehrer eine andere Zitiertechnik vorgegeben haben, so befolge diese). Beim Paraphrasieren schreibst du hinter den Satz oder hinter die Textpassage, die du sinngemäß von einem fremden Autor wiedergibst, in Klammern den Nachnamen des Autors und das Erscheinungsjahr des Buches, aus dem du die Aussagen hast. Geht es um sehr konkrete Ideen oder Details, die sich explizit auf nur einer Seite nachschlagen lassen, kannst du hinter dem Jahr noch die Seitenzahl angeben. Hier haben wir ein Beispiel für dich, wie du richtig paraphrasierst.

Paraphrase

Die starke Antriebskraft dahinter ist der scheinbar leichte Weg nach oben in die Gesellschaft, doch hier liegt der Irrtum. Zwischen Realität und Wunschdenken liegt ein großer Unterschied. Diese große Lücke, die es zu überbrücken gilt, soll hier die Bildung ausgleichen. (Werle 2010)

Solltest du wörtlich zitieren, sollte das Zitat sehr prägnant und aussagekräftig sein. Vermeide zu lange Zitate und achte darauf, dass dein Text nicht nur aus Zitaten besteht. Bei der Korrektur kann dir dein Lehrer zu häufiges zitieren ankreiden. Idealerweise verleiht das herangezogene Zitat deiner eigenen Argumentation besonderes Gewicht. Wähle deine Zitate also mit Bedacht aus und setze sie an die richtige Stelle in deinem Text. Damit du und deine Leser die Zitate schnell im Text wiederfinden, kannst du sie optisch hervorheben, indem du sie zum Beispiel in kursiver Schrift schreibst. Am Zitatende nennst du in Klammern wieder den Autor, das Jahr und auf jeden Fall die Seitenzahl, damit das Zitat leicht gefunden werden kann. Auch hier haben wir ein Beispiel für dich, damit du weißt, wie es richtig aussieht.

Zitat

Die starke Antriebskraft dahinter ist der scheinbar leichte Weg nach oben in die Gesellschaft, doch hier liegt der Irrtum: „Wie gezeigt, existiert eine beachtliche Kluft zwischen der Parole und der Realität. […] Als Brücke über diese Kluft ist die Bildung in den Fokus gerückt.“ (Werle 2010: S. 61)

Wenn dein Text oder deine Hausarbeit fertig ist, denk unbedingt daran, ein Literaturverzeichnis anzugeben. Gerade wenn du mit mehreren Autoren arbeitest und unterschiedliche Gedanken, Ideen oder Theorien zusammenbringst, ist eine Übersicht der verwendeten Literatur unumgänglich. Möchtest du eine Quelle auflisten, beginnst du mit dem Nachnamen des Autors, dann folgt der Vorname und danach in Klammern das Jahr. Mit einem Doppelpunkt schreibst du den Titel des Buches auf, danach den Erscheinungsort und den Verlag. Zur Veranschaulichung haben wir das oben genannte Beispiel als Literaturangabe dargestellt.

Literaturverzeichnis

Werle, Klaus (2010): Die Perfektionierer. Warum der Optimierungswahn uns schadet – und wer wirklich davon profitiert, Frankfurt/M.: Campus

Wenn du das erste Mal mit Paraphrasen und Zitaten arbeitest, fällt es anfangs schwer, an jedes Detail zu denken und es korrekt anzugeben. Korrektes Zitieren, was zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört, muss gelernt sein, daher fassen wir hier die Grundregeln noch einmal übersichtlich zusammen.

  1. Paraphrasen und Zitate
    …dürfen nicht allein und nicht ohne Zusammenhang in deinem Text auftauchen. Wenn du fremde Gedanken paraphrasierst und Aussagen zitierst, sollten sie in deine eigene Argumentation passen, diese ergänzen, belegen oder widerlegen.
  2. Paraphrasen werden häufiger verwendet
    …als Zitate und stören den Lesefluss nicht so sehr wie Zitate. Paraphrasen müssen mit dem Autor gekennzeichnet sein sowie dem Jahr des Erscheinens.
  3. Wörtliche Zitate
    …mit Bedacht auswählen. Sie sollten nicht zu lang sein, nicht zu komplex, sondern prägnant und aussagekräftig und deine Argumente unterstützen. Zitate müssen mit dem Autor, dem Jahr und der Seitenzahl gekennzeichnet werden.
  4. Doppelte Anführungszeichen
    …sind bei wörtlichen Zitaten ein Muss! Das Zitat wird dadurch eingeleitet und beendet. Ergänzungen, Auslassungen oder Umstellungen werden mit eckigen Klammern gekennzeichnet.
  5. Deine Hauarbeit
    …oder dein Text sollen deinen Umgang mit den literarischen und wissenschaftlichen Texten widerspiegeln sowie deine eigene Argumentationsfähigkeit. Zu viele wörtliche Zitate stören den Lesefluss und können dich bei der Korrektur Punkte kosten.